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3 Referat-Tipps für LehrerInnen

Referate müssen genau so trainiert werden wie Englisch-Vokabeln oder mathematische Formeln. Diese Tatsache ist auch an Schulen seit Jahren kein Geheimnis mehr. Denn Schulen müssen am Ball bleiben, seit die moderne Arbeitswelt den Fokus immer stärker auf die sogenannten “Soft Skills” legt. Reines Fachwissen ist schön aber längst nicht mehr alles. Persönlichkeit und soziale Kompetenzen sind heutzutage die Auswahl-Kriterien schlechthin. Im Bereich der kommunikativen Fähigkeiten sind die Themen "Vortragen & Präsentieren" ganz vorne mit dabei. Skills wie das freie Sprechen vor einer Gruppe, persönliche Präsenz / Wirkung sowie das einfache und gekonnte Vortragen komplizierter Sachverhalte werden dazu vorausgesetzt. Das theoretische Wissen darum ist gut, das praktische Training dafür leider oft noch mangelhaft. Wenn ich zu Beginn meines Workshops die SchülerInnen frage, welche Kriterien ein gutes Referat zu erfüllen hat, sind die Top-3-Antworten folgende:

  • Wir sollen frei sprechen.
  • Wir sollen unser Referat mit Medien / Bildern unterstützen.
  • Wir sollen unsere eigene Meinung zum Thema einbauen.

Rein theoretisch absolut richtig. Praktisch leider nichtgenügend, wenn SchülerInnen mit diesen Anweisungen alleine gelassen werden. Fehlt dazu die professionelle, praktische Anleitung, darf ich mich als Lehrkraft nicht wundern, wenn ich mit folgenden Aussagen beglückt werde:

 

@ Freies Sprechen

Aber ich spreche doch frei! Die fünf A4 Zettel halte ich nur in meiner Hand, damit ich keinen Satz vergesse. Den ersten Satz kann ich auch auswendig.”

 

@ Unterstützung durch Bilder:

Mein Referat handelt von der Katze. Dazu habe ich dieses Bild mitgebracht, damit sich jeder etwas darunter vorstellen kann.

 

@ Meine eigene Meinung / Zitat:

Ich finde Katzen ganz toll. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

 

Ja, das Leben als LehrerIn ist oftmals hart und ungerecht. Auch deshalb müssen wir uns der Verantwortung bewusst sein, die wir im  Bildungsbereich haben: wir müssen unsere SchülerInnen bestmöglich auf ihre Zukunft vorbereiten. Und zwar so, wie es später von ihnen auch tatsächlich erwartet wird. Wenn ich als LehrerIn selbst keine Ahnung davon habe, wie Soft Skills vermittelt werden und deshalb weiterhin meinen Fokus im Referat auf harte Fakten und “auswendig gelernte Jahreszahlen” lege, ist es meine Schuld, wenn meine SchülerInnen  später tausende von Euros in Coaching und Fortbildungen investieren müssen, um am Arbeitsmarkt bestehen zu können. Denn selbst DoktorInnen der Mikrobiologie verlassen mittlerweile ihr Labor, um vor mehreren hundert Menschen ihre Forschungsergebnisse zu präsentieren. Und selbst Bankangestellten schadet es nicht, wenn sie/er im Kundenkontakt souverän und sympathisch auftritt.

 

Liebe LehrerInnen, denkt bitte deshalb immer daran: Der erste Coach der SchülerInnen seid Ihr! Natürlich nicht immer freiwillig von Euren SchülerInnen “gebucht” und leider schon lange nicht mehr so gut bezahlt wie es eigentlich angebracht wäre. Trotzdem könnt Ihr Euren SchülerInnen den Einstieg in die “Vortragswelt” erleichtern. Folgenden drei einfachen Tipps werden Euch dabei helfen:

 

  1. Referate dürfen im ersten Schritt nicht mehr mit A4-Zettel sondern nur noch mit Moderationskarten vorgetragen werden;
  2. Das freie Sprechen (ohne Moderationskarten!) wird immer mal wieder zwischen durch anhand spontaner, improvisierter Reden trainiert;
  3. Die eigene Meinung darf nur noch anhand der 2-B-Regel (Bennen und Beweisen) kundgetan werden;

Das Wichtigste dabei ist allerdings: Fördert die Kreativität und animiert Eure SchülerInnen zu Referaten "Outside the box". Neue Ideen sind gefragt! Besonders bei beliebten Referatsthemen wie “Meine Katze” oder "Mein Hobby: Fußball!". Wie wär´s dafür mal mit einem interaktiven Anschauungsobjekt? Also Katzenstreu mitnehmen und jede/r MitschülerIn darf ein Glas Wasser hinein kippen. Und natürlich: üben, üben, üben. Die selbst die wenigsten unserer heutigen PolitikerInnen wurden als große Redner geboren. Sie wurden dazu gemacht. Mit viel Coaching, Training und finanziellem “Investment”. Denn jeder kann lernen, vor einer Gruppe mit Spaß und Überzeugung zu sprechen. Je früher desto besser. (KK)

 

Gerne stehe ich Euch für weitere Tipps zur Verfügung. Ihr könnt mich natürlich auch für das Thema "Erfolgreich vortragen & präsentieren" für Eure SchülerInnen persönlich buchen. Der Workshop dazu gliedert sich in folgende zwei Teile:

1. Theorie & Methodik anhand interaktiver Übungen (Gesamte Klasse / 3 UE)

2. Praxis & individuelles Coaching (Kleingruppen / 10min pro SchülerIn)

Mehr zu meinen Angeboten rund um Workshops für SchülerInnen findet Ihr  hier... 

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